Bericht zum 46. Deutschen Psychotherapeutentag in Leipzig
Zum 46. Deutschen Psychotherapeutentag (DPT) versammelten sich die Bundesdelegierten aller Landeskammern sowie die Bundespsychotherapeutenkammer am 16. und 17. Mai in Leipzig. Die PKN war mit elf Delegierten stark vertreten. Der DPT stand im Zeichen des politischen Aufbruchs und der aktuellen gesellschaftlichen Verantwortung. Auf der Tagesordnung standen u.a. die Finanzierung der Weiterbildung, die Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Versorgung und die Psychosoziale Notfallversorgung. Die BPtK hat nun einen ausführlichen Bericht vorgelegt.

Herausforderungen wie die bedarfsgerechte Versorgung von allen Menschen mit psychischen Erkrankungen in Stadt und Land, ambulant und stationär, seien weiterhin ein zu lösendes Problem, ebenso wie die Fachkräftesicherung, um für Patient*innen eine qualifizierte Behandlung zu gewährleisten, so Versammlungsleiterin Birgit Gorgas zum Auftakt der Veranstaltung.
Anschließend eröffnete der Präsident der gastgebenden Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer (OPK), Dr. Gregor Peikert, die Versammlung mit mahnenden Worten: fehlende Teilhabe, mangelnde Zuversicht und Ressentiments wirkten sich auch auf die Psyche aus. In Zeiten von Transformationsprozessen, Unsicherheit und politischen Spannungen müssten psychologische Faktoren gesellschaftlicher Unzufriedenheit stärker berücksichtigt werden. Das erfordere politische Entscheidungen für eine starke psychotherapeutische Versorgung und Weiterbildung. Er erteilte jeglicher Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eine entschiedene Absage. Denn eine Kategorisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen nach Gefährlichkeit sei ungeeignet, diskriminierend und potenziell kontraproduktiv für die Inanspruchnahme von Therapie. Leipzig erinnere daran, Brücken zu bauen – zwischen Profession, Politik und Gesellschaft. Dies sei ein gemeinsamer Auftrag für alle.
Die Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Dr. Andrea Benecke, betonte in ihrer Eröffnungsrede die besondere Bedeutung des neuen Koalitionsvertrags: Erstmals habe die Bundesregierung der Psychotherapie ein eigenes Unterkapitel gewidmet. Dies sei ein politischer Durchbruch, den die Profession durch gemeinsame Kraftanstrengungen mitgestalten konnte. „Die Politik braucht jetzt Mut und Fokus, damit sich auch künftige Generationen auf eine gesicherte psychotherapeutische Versorgung verlassen können.“ Im Fokus stünden zentrale Versorgungsfragen: Die separate Bedarfsplanung für Kinder und Jugendliche, eine Reform der psychotherapeutischen Versorgung im ländlichen Raum sowie die dringend notwendige Finanzierung der Weiterbildung.
Die ausführliche Nachberichterstattung lesen Sie bei der BPtK.
Die insgesamt neun verabschiedeten Resolutionen finden Sie hier zum Download.