Forschungsprojekte
In der folgenden Übersicht stellt die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen Forschungsprojekte vor, die relevante Fragestellungen für die psychotherapeutische Versorgung verfolgen. Bei Interesse können Psychotherapeut*innen an den Studien mitwirken. Für den Inhalt der Forschungsvorhaben sind ausschließlich die wissenschaftlichen Leitungen der Projekte zuständig.
Der Weg, um Psychotherapeut:in zu werden, hat sich seit dem Inkrafttreten des neuen PsychThG im Jahr 2020 grundlegend verändert. Eine Studie der Medical School Berlin will daran mitarbeiten, den weiterhin hohen Bedarf an Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie auch zukünftig sicherzustellen. Dafür werden deutschlandweit Daten von angehenden und bereits approbierten Kolleg:innen erfasst, um die Motivation und Beweggründe für oder gegen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu erforschen. Darüber hinaus wird erfasst, was die Entscheidung, Psychotherapeut:in zu werden, beeinflussen könnte, unter anderem Persönlichkeitseigenschaften, Bindungsstil und eigene Erfahrungen in der Kindheit oder Jugend.
Mithilfe der Studienergebnisse könnten Implikationen für die neue Weiterbildung und die Approbationsstudiengänge abgeleitet werden, damit auch zukünftige Generationen weiterhin für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen begeistert werden können.
Es handelt sich um eine verfahrens- und gebietsübergreifende Befragung. Sowohl psychologische Psychotherapeut:innen als auch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen mit unterschiedlichen Fachkunden sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Die Online-Studie dauert etwa 15-20 Minuten. Alle Informationen werden streng vertraulich behandelt und anonym erhoben.
Die Umfrage sowie weitere Informationen sind unter folgendem Link zu finden: https://cj2302.customervoice360.com/uc/msb-bv-21043003/0676/
Im Rahmen der Studie „Vom Alltag zur Innovation: Blinde Flecken und Unterstützungsbedarfe von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen (in Ausbildung)“ soll herausgefunden werden, ob in Bezug auf unterschiedliche Krankheitsbilder bzw. therapeutische Anwendungsbereiche Wissenslücken und Unterstützungsbedarfe bestehen. Ziel ist es, hilfreiche Unterstützungsangebote in Form von Fort- und Weiterbildungen entwickeln zu können, um letztendlich hilfesuchenden Patient*innen eine optimale Versorgung gewährleisten zu können.
Die Online-Umfrage wird am Lehrstuhl der Klinischen Psychologie des Kindes- und Jugendalters der Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt. Für die Teilnahme werden psychologische sowie ärztliche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, sowohl mit abgeschlossener Approbation als auch in Ausbildung mit mindestens einem Jahr klinischer Berufstätigkeit, gesucht. Die Umfrage dauert etwa 20 Minuten.
Zur Teilnahme geht es hier entlang: https://www.soscisurvey.de/VomAlltagZurInnovation/
Kontakt für Fragen: champ@uni-jena.de
Die Forschungsgruppe „Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsinkongruenz oder Geschlechtsdysphorie“ der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie des Universitätsklinikums Münster bittet Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten um Mitwirkung an einer Studie, die den Sachstand in der aktuellen psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie erfassen soll.
Angesprochen sind alle Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die im Rahmen ihrer psychotherapeutischen Tätigkeit – auch in Ausbildung – mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Erfahrungen in der Behandlung junger Menschen mit Geschlechtsdysphorie sind für die Teilnahme nicht erforderlich. Ziel der Studie ist, mehr über die Perspektive von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Hinblick auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie zu erfahren.
Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die Bearbeitung des Online-Fragebogens ist anonym, nimmt ca. 5-10 Minuten in Anspruch und ist bis Ende März 2025 möglich.
Mit der aktuellen Studie „Erfassung der Erfahrung und Einstellung von ambulant Tätigen in Psychiatrie und Psychotherapie mit Patient:innen mit chronischen Suizidgedanken“ sollen detaillierte Erkenntnisse über Patient:innen mit chronischen Suizidgedanken in der ambulanten Versorgung gewonnen werden. Von Interesse ist insbesondere, wie häufig diese Patient:innengruppe in verschiedenen Behandlungssettings anzutreffen ist, wie Patient:innen mit chronischen Suizidgedanken behandelt werden und wie Sie im Rahmen Ihrer Aus- und Weiterbildungen auf dieses Thema vorbereitet worden sind. Die Befragung soll einen Überblick über die momentane Versorgungssituation von Patient:innen mit chronischen Suizidgedanken ermöglichen und die Grundlage für weitere Studien auf dem Gebiet liefern.
An der Online-Befragung können alle Personen teilnehmen, die an der ambulanten psychiatrischen oder psychotherapeutischen Versorgung beteiligt sind. Die Teilnahme nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.
Hier können Sie die Befragung starten: https://www.soscisurvey.de/chronSI/
Für Fragen oder weitere Informationen erreichen Sie das Forschungsteam unter: studien.klinischepsychologie@charlotte-fresenius-uni.de
Reha-passt.de ist ein neues unabhängiges Informationsangebot zum Thema medizinische Reha, das in einem DRV Bund-geförderten Forschungsprojekt am Uniklinikum Würzburg entstanden ist. Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bietet die Website kompakte Fachinformationen, die einen Überblick über wesentliche Merkmale verschiedener Reha-Konzepte geben und so bei der Beratung von Patientinnen und Patienten unterstützen.
Patientinnen und Patienten finden auf der Website leicht verständliche Informationen u. a. zu Inhalten einer Reha, zur Antragsstellung und zur Auswahl einer möglichst passenden Klinik. Ein Schwerpunkt liegt auf Reha-Konzepten für verschiedene Zielgruppen: die medizinisch-beruflich orientierte Reha (MBOR) für Menschen mit besonderen beruflichen Problemlagen und die verhaltensmedizinisch orientierte Reha (VOR) für Menschen, bei denen eine somatische Erkrankung mit psychischen Belastungen einhergeht.
Aktuell läuft eine Evaluation der Website mittels Online-Fragebogen – das Projektteam bittet hierbei explizit um die Unterstützung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.
Kontakt für Rückfragen: Kontakt@reha-passt.de
Weiterführende Materialien und Links:
Eine multizentrische Arbeitsgruppe im Rahmen des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) beschäftigt sich mit der Versorgung in der Transitionspsychiatrie und -psychotherapie.
Wenn es an Ihrer Institution transitionsspezifische psychiatrische oder psychotherapeutische Angebote für junge Menschen im Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter gibt, können Sie an der Fragebogenerhebung teilnehmen. Das Ziel ist eine repräsentative Übersicht über alle transitionsspezifischen Angebote im DACH-Raum, wozu Sie mit Ihrer Institution einen wertvollen Beitrag leisten können.
Für die Studie „Prozessbasierte Therapie in der psychotherapeutischen Praxis“ werden interessierte, approbierte niedergelassene Kolleg*innen, unabhängig von der Fachkunde gesucht. Eine Voraussetzung ist die Teilnahme an vier Trainings im Herbst/Winter 2025, die in Präsenz oder digital in Frankfurt stattfinden:
Einführungskurs | Prozessbasierte Therapie | 18.10.2025 (09:30-13:45 Uhr) |
Aufbaumodul 1 | Störungen als Netzwerke | 15.11.2025 (09:30-13:45 Uhr) |
Aufbaumodul 2 | Veränderungsprozesse | 29.11.2025 (09:30-13:45 Uhr) |
Aufbaumodul 3 | Beziehungsgestaltung | 13.12.2025 (09:30-13:45 Uhr) |
Die Veranstaltungen sind bei der Landespsychotherapeutenkammer Hessen mit insgesamt 20 Fortbildungspunkten akkreditiert.
Prozessbasierte Therapie ist keine neue Therapierichtung, sondern strebt Verbesserungen bestehender evidenzbasierter Ansätze an, durch
- die Erfassung von Störungsprozessen im Lebensalltag mit Hilfe einer App und deren Analyse als dynamisches Netzwerk
- die Orientierung therapeutischer Veränderungsprozesse an zentralen Knoten des individuellen Störungsnetzwerkes
- die Anpassung therapeutischer Interaktionsprozessen an individuelle Beziehungsbedürfnisse
Ziel der Studie ist die Überprüfung des prozessbasierten Ansatzes in der psychotherapeutischen Praxis nach strukturierter Trainingskurse. Die Erfahrungen aus der Praxis tragen wiederum zur Weiterentwicklung des prozessbasierten Ansatzes bei.
An der Studie können Patient*innen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren teilnehmen. Die Therapiesitzungen finden in der jeweiligen Praxis der/des teilnehmenden Therapeut*in statt. Die Studie sieht eine Therapiedauer von 24 Einzelsitzungen pro Patient*in sowie eine Nachbefragung nach 6 Monaten vor.
Weiterführende Informationen unter: https://www.psychologie.uni-frankfurt.de/138668778/PBaPP oder per E-Mail: b.hufschmidt@psych.uni-frankfurt.de