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Bericht zum 45. Deutschen Psychotherapeutentag

Am 15. und 16. November 2024 ist die Delegiertenversammlung zum 45. Deutschen Psychotherapeutentag in Berlin zusammengekommen.

»Das Hinauszögern der Gesetzgebung für psychisch kranke Menschen, das wir in den letzten drei Jahren erleben mussten, geht mit dem Auseinanderbrechen der Ampelkoalition voll zulasten der Menschen mit psychischen Erkrankungen“, resümierte die Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Dr. Andrea Benecke, zum Auftakt des 45. Deutschen Psychotherapeutentags (DPT). Dass mit dem Ampel-Aus keinerlei Verbesserungen für die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen erreicht und auch die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung nicht mehr abgesichert werde, sei fatal. Die Schere zwischen Versorgungsangebot und -nachfrage gehe immer weiter auseinander und die Versorgungsprobleme würden aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels noch weiter verschärft. Die Herausforderungen in der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen seien zu groß, als dass sie weiter ungelöst bleiben dürften. Vor diesem Hintergrund spiele die Sicherung des psychotherapeutischen Nachwuchses eine zentrale Rolle.

Die niedersächsische Delegation auf dem 45. DPT - Foto: Christopher Peetz/Eventfotos Berlin

Benecke appellierte an die politisch Verantwortlichen, jetzt wahltaktische Interessen zum Wohle der Versorgung psychisch kranker Menschen zu überwinden und im Deutschen Bundestag Beschlüsse über Reformvorhaben rasch zu fassen. Maßgabe müsse sein, dass auch nach Neuwahlen die Fäden zügig wieder aufgenommen würden, um nicht umgesetzte Reformvorhaben voranzutreiben. Gemeinsam müssten Lösungen gefunden werden, wie sich die verlorenen Jahre bestmöglich kompensieren ließen, damit auch zukünftig die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleistet sei. In der Versorgung psychisch kranker Menschen müsse die psychotherapeutische Kompetenz zukünftig noch stärker genutzt werden.

Die Delegierten dankten dem Vorstand für die breit gefächerten Aktivitäten und den großen Einsatz in der Bundespolitik. Umso bedauerlicher sei, dass sich das Erreichte nun nicht mehr in der konkreten Gesetzgebung niederschlagen werde. Zentrales Thema der Aussprache war die fehlende Finanzierung der Weiterbildung. Dieses Problem müsse dringend gelöst werden, um ausreichend Weiterbildungsstellen zu schaffen. Die Studierenden schilderten ihre unsichere Lage. Gewürdigt wurde ihr großer Einsatz, mit Demonstrationen vor dem Deutschen Bundestag immer wieder auf den Handlungsbedarf aufmerksam gemacht und damit den politischen Druck hochgehalten zu haben.

Den ausführlichen Bericht zum 45. DPT lesen Sie bei der BPtK. 

Die verabschiedeten Resolutionen finden Sie hier.