Die PKN verurteilt den Krieg gegen die Ukraine aufs Schärfste
Resolution der Kammerversammlung der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen vom 30.04.2022
Die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen verurteilt den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. Das fortgesetzte Töten, Zerstören und Vergewaltigen trifft uns tief und macht uns fassungslos. Wir sind in unseren Gedanken und Gefühlen bei den Opfern dieser sinnlosen und entgrenzten Gewalt gegen das ukrainische Volk.
Wir sind Zeugen der Verzweiflung, der Trauer und der tiefen Verletzung von so vielen Menschen und sagen ihnen unsere professionelle Unterstützung zu.
Wir wissen darum, dass dieses Geschehen tiefe Wunden auch in den Seelen kaum noch zu zählender Menschen in der Ukraine und darüber hinaus schlägt. Wir wissen, dass diese Wunden teils über Generationen fortbestehen werden und es den betroffenen Menschen erschweren werden, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen sowie mit Wohlwollen, Zuwendung und Anerkennung den ihnen nahen Menschen zu begegnen.
Wir stellen uns persönlich und professionell der Herausforderung, diese Wunden nicht unversorgt zu lassen und auf ihre Heilung hinzuwirken. Wir wissen, dass für das Heilen dieser Wunden auch von großer Bedeutung sein wird, dass es gelingt, die Verantwortlichen vor unabhängige Gerichte zu stellen.
Wir halten an der Hoffnung fest, dass wir in Deutschland, Europa und der Welt gemeinsam einen Weg finden und gehen, auf dem der Schutz der Menschen und ihr Recht darauf, in Frieden, Freiheit, Würde und Unverletztheit zu leben, die Prämisse des Handelns darstellt. Dazu werden wir immer wieder aufs Neue diesen, angesichts der Geschehnisse, so schwierigen Weg gehen müssen, uns vorschnellen Schwarz-Weiß-Zeichnungen zu enthalten. Die Notwendigkeit von differenzierten Betrachtungen zur Entschlüsselung von Realität befreit uns gleichzeitig nicht von der Verantwortung, Unrecht dort klar zu benennen, wo es ebenso klar erkannt werden kann.