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Hitzeschutz in der psychotherapeutischen Praxis

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt den Klimawandel als größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit. Klimawandelbedingte Hitzewellen und insgesamt mehr heiße Tage in den Sommermonaten gehören auch in Mitteleuropa zu den größten Gesundheitsrisiken des Klimawandels. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schreibt, dass markante Hitzeperioden seit den 1950er-Jahren sowohl in der Häufigkeit als auch in der Intensität zugenommen haben.

Neben der körperlichen Gesundheit leidet auch die psychische Gesundheit unter hohen Temperaturen. Die Leistungsfähigkeit sowie die Fähigkeit, Gefühle zu regulieren nimmt an besonders heißen Tagen ab. Gereiztes, impulsives und gewalttätiges Verhalten wird wahrscheinlicher. Bestehende Symptome psychischer Erkrankungen können sich verschlimmern und die Rate an Suizidversuchen steigt. Insbesondere Patient*innen mit Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankungen oder Demenz gehören zu den besonders gefährdeten Risikogruppen.

Medizinische Einrichtungen wie Praxen und Kliniken müssen sich auf häufigere und heftigere Hitzewellen einstellen. Um bestmöglichen Hitzeschutz in der gesundheitlichen Versorgung gewährleisten zu können, gibt es mittlerweile verschiedenste Hitzeschutzpläne als Hilfestellung. Sie können als präventive Maßnahme helfen, die Risiken für hitzebedingte Gesundheitsfolgen zu minimieren. Für die ambulante psychotherapeutische Versorgung hat die Bundespsychotherapeutenkammer einen Musterhitzeschutzplan sowie Informationsflyer für Psychotherapeut*innen und Patient*innen erstellt.

Diese und mehr Materialien und weiterführende Informationen stellen wir hier zur Verfügung.

Hilfestellungen für erfolgreichen Hitzeschutz - Informationsmaterialien und Verweise

Musterhitzeschutzplan der BPtK

Der Musterhitzeschutzplan der BPtK soll Inhaber*innen einer psychotherapeutischen Praxis als Hilfestellung dienen, um Hitzegefahren bei Patient*innen und Praxismitarbeiter*innen während der Sommermonate zu reduzieren. Psychotherapeut*innen sollen darin unterstützt werden Patient*innen über Hitzegefahren aufzuklären, Selbstfürsorge an heißen Tagen anzuregen und den Schutz vor Hitze in ambulanten Praxen für Mitarbeiter*innen und Patient*innen zu erhöhen.

Hitzeschutzflyer der BPtK für Psychotherapeut*innen und Patient*innen

Anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstages am 5. Juni hat die BPtK Informationsflyer zum Thema Hitze und psychische Gesundheit für Psychotherapeut*innen und Patient*innen veröffentlicht, die in Kooperation mit den Psychologists/Psychotherapists for Future erstellt wurden. Die Informationsflyer können dabei behilflich sein, Patient*innen mit psychischen Erkrankungen über spezifische Hitzegefahren gezielt aufzuklären und Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der psychotherapeutischen Tätigkeit aufzuzeigen.

Ratgeber des BMUV "Klimawandel gesund meistern – Tipps für heiße Tage"

Der Ratgeber des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gibt Tipps gegen sommerliche Hitze im Allgemeinen, am Arbeitsplatz und Hilfestellung für besonders betroffene Gruppen.

Hitzeknigge des Umweltbundesamtes - Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze

Der Hitzeknigge wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens „Ansätze und Erfolgsbedingungen in der Kommunikation zum Umgang mit Extremereignissen – Anpassung an den Klimawandel alltagstauglich machen und Eigenvorsorge stärken“ und des Projekts Schattenspender 2.0 umgesetzt und finanziert durch das Umweltbundesamt. Die dargestellten Informationen basieren auf den Arbeiten und Ergebnissen des o.g. Forschungsvorhabens, den Internetseiten des Umweltbundesamt, des Bundesumweltministeriums sowie des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Gesundheitshinweise zur Prävention hitzebedingter Gesundheitsschäden für unterschiedliche Zielgruppen der WHO

Die Veröffentlichung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bietet verschiedenen Zielgruppen detaillierte Auskünfte, enthält medizinische Hinweise und informiert über Behandlungsmethoden. Sie baut auf der WHO-Veröffentlichung „Hitzeaktionspläne zum Schutz der menschlichen Gesundheit – eine
Orientierungshilfe“ auf und enthält neue Erkenntnisse in Bezug auf gefährdete Bevölkerungsgruppen, Vegetationsbrände, Gesundheit am Arbeitsplatz und Wohnsituation.