Psychotherapeutenkammer Niedersachsen zum Welttag der Suizidprävention

Hannover, 10. September 2024

Mit etwa 10.000 Fällen pro Jahr ist Suizid in Deutschland weiterhin eine der häufigsten Todesursachen. Zwar gibt es seit den 80er-Jahren einen abnehmenden Trend, in den Jahren 2022 und 2023 ist die Zahl jedoch wieder leicht angestiegen.

Zum heutigen Internationalen Tag der Suizidprävention sagt Roman Rudyk, Präsident der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen:

„Bei fast allen Menschen, die an einem Suizid verstorben sind, lag eine psychische Erkrankung zugrunde. Umso wichtiger ist es, dass Menschen mit Suizidgedanken frühzeitig professionelle Hilfe durch Psychotherapeut*innen oder Ärzt*innen erhalten, damit es gar nicht erst zu einem Suizid(-versuch) kommt. Deshalb brauchen wir dringend mehr Behandlungskapazitäten für psychisch erkrankte Menschen. Wir unterstützen alle Bestrebungen zu einer effektiven Suizidprävention, darunter auch die im Frühjahr durch das Bundesgesundheitsministerium vorgestellte Suizidpräventionsstrategie, die eine wichtige Grundlage schafft. Dennoch ist Prävention auch ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag. Dazu gehört unter anderem die Aufklärung über psychische Erkrankungen, um die Entstigmatisierung weiter voranzubringen. Wir sind hier schon große Schritte gegangen, das müssen wir weiter fortsetzen und intensivieren.“

Anlässlich des Suizidpräventionstages hat die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen ein Experteninterview zu Suizidalität und Krisenintervention veröffentlicht. Dieses ist zu finden unter: https://www.pknds.de/aktuelles/interviews/

Hintergrundinformationen und Statistiken zu Suizid und Sterbehilfe unter: https://de.statista.com/themen/40/selbstmord/#topicOverview

Wenn Sie Suizidgedanken haben oder bei einer anderen Person wahrnehmen: Kostenfreie Hilfe bieten in Deutschland der Notruf 112, die Telefonseelsorge 0800/1110111 und das Info-Telefon Depression 0800/3344 533. Weitere Infos und Adressen unter www.deutsche-depressionshilfe.de.