Bericht zum 41. Deutschen Psychotherapeutentag
Am 18. und 19. November 2022 tagte der 41. Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) in Berlin. Im Fokus standen die Themen Klimakrise und Weiterbildung.
Zu Beginn der Versammlung hielt Prof. Dr. Gerhard Reese, Leiter des Studiengangs “Mensch und Umwelt: Psychologie, Kommunikation, Ökonomie” an der Universität Koblenz-Landau einen Vortrag unter dem Titel „Wie kann die Psychologie zur Bewältigung globaler Krisen beitragen?” Laut seiner Kernaussage sei jeder Einsatz für das Klima wirksam, individuell sowie kollektiv. Im Anschluss verabschiedeten die Delegierten des DPT einstimmig die Resolution „Klima- und Umweltschutz umsetzen und psychischen Gefährdungen der ökologischen Krise begegnen“ und setzten damit ein klares Zeichen für die Notwendigkeit politischer und gesamtgesellschaftliche Anstrengungen, um essenzielle natürliche Lebensgrundlagen zu erhalten und die Erderhitzung zu verlangsamen. Die Klimabedingten Entwicklungen haben direkten negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit und können zu können so zu Ängsten, Depressionen, traumatischen Verletzungen und Suchtmittel-Missbrauch führen.
Der Jahresabschluss 2021 sowie der Haushalt 2023 wurden vorgestellt und beschlossen.
Musterrichtlinien
Die Musterrichtlinien wurden offiziell vorgestellt und im Plenum diskutiert. Sie bilden die Grundlage der Umsetzungsbestimmungen zur Musterweiterbildungsordnung und werden in die Länderrichtlinien der Landespsychotherapeutenkammern überführt. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Weiterbildung weitestgehend einheitlich in den Ländern umgesetzt werden kann. Im Anschluss an den DPT beschloss der Bundesvorstand einstimmig die Musterrichtlinien.
Personelle Veränderungen
Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundeskammer verabschiedete Dr. Christina Tophoven, Geschäftsführerin der BPTK seit Gründung und Kai Funke-Kaiser, Pressesprecher der BPTK in den Ruhestand und bedankte sich für den langjährigen Einsatz. Die Geschäftsführung wird Dr. Ilona Köster-Steinebach ab 01.01.2023 übernehmen.
Nachwahl der stellvertretenden KJP-Vertreter:innen im Länderrat:
Dr. Nicole Nagel, Vizepräsidentin Psychotherapeutenkammer Bayern
Martin Czaika, Bayern
Resolutionen
Neben der Resolution zum Klima- und Umweltschutz wurden weitere wichtige Forderungen an die Politik und Öffentlichkeit gestellt:
- Elektronische Patientenakte: Besondere Schutzbedürftigkeit von psychisch kranken Menschen achten
- Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung sichern
- Flüchtlinge brauchen bessere psychotherapeutische Versorgung
- Mehr Psychotherapeut*innen zulassen – Bedarfsplanung reformieren
- Politische Verantwortung übernehmen – Kinder, Jugendliche und ihre Familien unterstützen
- Psycho-soziale Einrichtungen durch hohe Energiekosten akut gefährdet
- Reform der Gebührenordnung für Psychotherapeut*innen längst überfällig – Vergütung der Privatpraxen sinkt seit 25 Jahren
- Solidarität mit Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen im Iran
- Solidarität mit den streikenden PiA in Baden-Württemberg
- Soziale Ungleichheit gefährdet psychische Gesundheit
- Verfahrens- und Praxisbezug in Studium und Approbationsprüfung sicherstellen – die Psychotherapeutische Prüfung muss den Kompetenzerwerb für die Praxis weiterhin abbilden
Lesen Sie den gesamten Bericht über den 41. DPT auf den Seiten der BPtK.